Dienstag, 20. Juni 2006

Die neue Radio- und Fernsehverordnung

Noch bis zum 18. August kann, wer will, sich zum Entwurf für eine neue Radio- und Fernsehverordnung äussern. Die Verordnungen sind ja meist der Ort, an dem en Détail geregelt wird, was ein Gesetz in den grossen Linien vorspurt. Insofern ist die Lektüre dieser Papiere zwar Knochenarbeit, aber vielleicht da und dort lohnend.

7 DAB-Ensembles für die Schweiz

Das Bakom deutscht heute aus, was die ITU-Konferenz für Helvetien bedeutet. Nämlich unter anderem:
Im neuen Frequenzplan (Genfer Abkommen 2006), der am 16. Juni beim Abschluss der Regionalen Funkkonferenz der ITU unterzeichnet wurde, werden der Schweiz 14 vollständige nationale Bedeckungen zugeteilt: sieben für das digitale terrestrische Fernsehen und sieben für das digitale terrestrische Radio.
Ich versteh das mal auf den ersten Blick als: 7 sprachregionale DAB-Ensembles für die Schweiz. Also maximal bis zu irgendwas um die 70 inländische, sprachregionale Radiokanäle! Heute sind's nach meiner Rechnung (3 UKW + 11 DAB) 14. Wohlwollend RSR und RSI in der Deutschschweiz dazugenommen, sind's 16.

Montag, 19. Juni 2006

Der Anfang vom Ende des analogen Radios

Viel wurde gemunkelt, was wohl an der RRC der ITU in Genf dieses Jahr rauskommen werde. Sie dauerte vom 15. Mai bis vergangenen Freitag. Jetzt sieht's so aus, als ob dort per 2015, spätestens 2020, das Ende des analogen Radios und Fernsehens in Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Iran beschlossen worden sei. Nein, die Amerikas stehen nicht auf der Liste... Für die ITU hat die Übergangsphase in die rein digitale Welt um 00:01 Uhr am 17.6.06 begonnen!
Digital broadcasting set to transform communication landscape by 2015 - Accord is major step in implementing World Summit on the Information Society objectives
Geneva, 16 June 2006 — A treaty agreement was signed today at the conclusion of ITU’s Regional Radiocommunication Conference (RRC-06) in Geneva, heralding the development of ‘all-digital’ terrestrial broadcast services for sound and television. The digitalization of broadcasting in Europe, Africa, Middle East and the Islamic Republic of Iran by 2015 represents a major landmark towards establishing a more equitable, just and people-centred Information Society. The digital switchover will leapfrog existing technologies to connect the unconnected in underserved and remote communities and close the digital divide.
"The most important achievement of the Conference," remarked Mr Yoshio Utsumi, Secretary-General of ITU, "is that the new digital Plan provides not only new possibilities for structured development of digital terrestrial broadcasting but also sufficient flexibilities for adaptation to the changing telecommunication environment."
The agreement reached at RRC-06 paves the way for utilizing the full potential of information and communication technologies to achieve the internationally recognized development goals. The date of transition to digital terrestrial broadcasting in the year 2015 is intended to coincide with the targets set by the Millennium Development Goals.
The regional agreement for digital services has been reached in the frequency bands 174 - 230 MHz and 470 - 862 MHz. It marks the beginning of the end of analogue broadcasting.
The Conference agreed that the transition period from analogue to digital broadcasting, which begins at 0001 UTC 17 June 2006, should end on 17 June 2015, but some countries preferred an additional five-year extension
for the VHF band (174-230 MHz).
Darüber wird wohl auch das Bakom an seiner Jahresmedienkonferenz am 19. Juli informieren...

Montag, 12. Juni 2006

Musicovery - I'm impressed

Now hear this: Musicovery. Eigentlich einfach mehrere Webradios. Aber mit einem Webinterface versehen, das durchaus seinen Reiz hat!

Freitag, 26. Mai 2006

DMB startet in D zur WM / Geräte ab Juni

(Golem) Ab Juni soll es in Deutschland mobiles Fernsehen geben. Der kommerzielle Betrieb von DMB wird im Juni an fünf WM-Standorten aufgenommen und soll bis Ende des Jahres auf weitere Ballungszentren in Deutschland ausgedehnt werden. Betrieben wird das Handy-TV von der Firma Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD). (...) Die Kosten für DMB sollen bei 7,- bis 10,- Euro pro Monat liegen. Empfangsgeräte für das neue Fernsehen sind noch rar. Ab Juni sollen jedoch spezielle Handys angeboten werden.

Bei MFD ist zudem zu lesen:

MFD plant in den nächsten 18 Monaten einen Ausbau der Netzinfrastruktur in allen großen deutschen Ballungsräumen. Die zum Start ausgestrahlten Mobile TV Programme werden u.a. in Zusammenarbeit mit dem ZDF, MTV, der ProSieben-Sat.1-Gruppe und namhaften TV-Produktionsgesellschaften erstellt. Zusätzlich ist der Empfang von diversen Hörfunkprogrammen in digitaler Qualität möglich.

Donnerstag, 18. Mai 2006

Radiozukunft in Frankfurt verhandelt

Das war der Anlass, da hat's eine Site, die darüber schreibt und so berichtet heute die NZZ über den Anlass, der vor 10 Tagen stattgefunden hat:
Irgendwie war der etwas biedere ältere Herr in der fünften Reihe symptomatisch für die Veranstaltung. Alle fünf Minuten hielt er seine Digitalkamera hoch und fotografierte den neuesten Chart von der Wand des Kongresssaales der Frankfurter IHK ab, damit ihm auch ja nichts vom vielen neuen und kostbaren Wissen entging, das die Referenten an dieselbige warfen. «Neue Geschäfte mit dem Radio. Handy-TV und andere Wettbewerber» hiess die Veranstaltung. Man hätte auch titeln können: «Die Zukunft des Radios im digitalen Zeitalter - wenn es denn eine hat». Versammelt waren rund 200 Radiomacher, die sich informieren wollten, wie sie ihr Medium renovieren könnten, um im Zeitalter von Podcasting und Mobilemania überleben zu können. Doch der Tag schien die Radio-Renovierer nur noch ratloser zu machen. Ausgestattet zwar mit neuester Technik in der Hand, aber ratlos angesichts der neuen Entwicklungen vor Augen.

Allerdings hatten sie es auch nicht leicht. «Radiomacher, tut euch mit den Mobilfunkern zusammen», war vielleicht die zentrale Botschaft, welche die Protagonisten der neuen digitalen Zunft den älteren Mitgliedern der Zunft vermitteln wollten. Sie, die Mobilfunker, könnten den vielen lokalen Anbietern den Link in die grosse weite Welt neuer Hörer öffnen. Wenig ermutigend, dass dann ausgerechnet beim vorgestellten Mobilfunkprojekt «Digital Multimedia Broadcasting» der einzige (!) Radiosender auf dieser Plattform schlicht vergessen und nur die TV-Mitspieler erwähnt wurden. Auch sonst klang vieles wenig rosig. Denn eigentlich, so die Referenten, machen künftig alle irgendwie auch Radio. Und zwar nicht nur Telekom-, TV-Firmen und Mobilfunker, sondern auch der Hörer. Podcasting sei die Zukunft. Vereinfacht: Der Sender bin ich. Radio sei nur noch Zusatzangebot - sowohl in den vielen multimedialen Geräten wie in der Nutzungsvielfalt der digitalen Zukunft. Und den Renovierern wurden Zusatzdienste, M-Commerce oder Personal Entertainment als «Nebentätigkeit» empfohlen. Denn der Nutzer (man sprach vorab vom «Digividuum») werde nur noch «downloaden». «Digital Radio als Single-Technologie ist tot», fasste ein Redner in bestem Denglisch das Urteil über die Zukunft zusammen, bevor diese überhaupt begonnen hat.

Immerhin wurde auch ein Projekt vorgestellt, in dem tatsächlich versucht wird, klassisches Radio zu etablieren. Ein «Rechtsanwalt und Berater» präsentierte das natürlich aus den USA übernommene Modell: Radio europaweit via Satellit. Gleich drei Anbieter seien in den Startlöchern, um kontinentweit verschiedene, vor allem aus Musik - kurz zuvor noch als das Nonplusultra des Podcasting-Zeitalters gepriesen - bestehende Radiovollprogramme zu etablieren, die über Satellit ausgestrahlt würden und sich vor allem via Abonnement finanzieren sollen. Doch auch dieses Modell hat einen ganz kleinen Haken: Die Anbieter, die das gleiche Modell zurzeit in den USA erproben, haben dort trotz einheitlichen Sprach- und Geschmacksräumen Jahresumsätze, die bestenfalls doppelt so hoch sind wie ihre Verluste. Immerhin konnte der Referent wenigstens die Zielgruppe benennen: im Wesentlichen Lastautofahrer und Jachtbesitzer - «kein Massen-, sondern ein Nischenmarkt». Ob der ältere Herr seine digitalen Schnappschüsse hinterher sichten wird? Irgendwie hatte man den Eindruck, dass zwei Welten aufeinander trafen, die sich (noch?) nicht verstehen.

Worum geht's?

Notizen zur Zukunft des Radios primär in der Schweiz, unter Einbezug internationaler u.a. technischer und regulatorischer Entwicklungen.

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